Behindertenverbände als Partner für Tourismusbetriebe

Bei einem Arbeitsgespräch zwischen SPÖ-Tourismussprecher Max Unterrainer und ÖZIV-Präsident Klaus Voget wurden die Chancen besprochen, die touristischen Unternehmen durch Barrierefreiheit geboten werden. Hintergrund dafür ist das ab dem 1. Jänner 2016 geltende Gesetz über die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen für alle Unternehmen in ganz Österreich. Alle Waren, Dienstleistungen und Informationen, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind, müssen barrierefrei angeboten werden. Unabhängig von dieser gesetzlichen Verpflichtung sehen Unterrainer und Voget eine große Chance für die heimische Tourismuswirtschaft in der Barrierefreiheit. "Barrierefreiheit im Tourismus ist eine Riesenchance für Menschen mit Behinderungen und für die heimischen Betriebe. Dafür braucht es das Know-How von den Behindertenverbänden!", so Unterrainer am Donnerstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Der Umbau hin zu einem barrierefreien Betrieb bedarf nicht nur des handwerklichen Könnens und Wissens, sondern auch den Erfahrungen und dem Bedürfnisbewusstsein der Betroffenen. "Der ÖZIV ist ein profunder Partner für den Tourismus, der sich seit Jahren für die Umsetzung der Barrierefreiheit im Tourismus einsetzt", so Voget. Hier ist es ein Gebot der Umsicht, auf dieses Wissen zurückzugreifen. "Nun gilt es dieses Know-How zu nützen und umzusetzen", betont Unterrainer. Außerdem verweist Unterrainer auf den wirtschaftlichen Impuls, der mit dem Umbau der Tourismusbetriebe verbunden ist. Hier können vor allem Klein- und Mittelbetriebe und damit die Region an sich profitieren.

Die Barrierefreiheit birgt für alle eine Vielfalt an Vorteilen und Innovationen, die zur Standortverbesserung und betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit genützt werden können. "Nützen wir daher die Chance, die die Barrierefreiheit im Sinne der Erhöhung der Lebensqualität, der Reisequalität und der Wettbewerbsfähigkeit verbunden sind", so Unterrainer. Immerhin sind laut einer EU-Studie zum barrierefreien Tourismus, 80 Millionen Menschen europaweit auf barrierefreies Reisen angewiesen.

"Das ist ein klarer Auftrag an die Politik, Tourismuswirtschaft und letztendlich auch an die Behindertenverbände", so Unterrainer und weiter: "Noch immer ist es so, dass zu viele Menschen nicht reisen, weil barrierefreie Angebote und zugängliche Einrichtungen fehlen." Die wirtschaftliche Bedeutung ist enorm, zumal barrierefreie und leicht zugängliche Einrichtungen und Angebote auch für andere Personengruppen wie Eltern mit Kleinkindern, Unfallgeschädigte und SeniorInnen - ausschlaggebend bei der Wahl für Urlaub und Reisen sind.