SP-Nationalrat Max Unterrainer spricht sich klar gegen Grenzzäune am Brenner aus: „Stacheldraht ist keine Lösung, sondern Teil des Problems. Es hat Jahrzehnte gebraucht um Ressentiments und Mauern abzubauen – gerade am Brenner! Noch heute ist dies eine hochsensible Grenze und ich protestiere gegen eine Grenzmauer zu Italien, diese ist weder sicherheitspolitisch noch moralisch vertretbar!“

„Gerade der Brenner ist nicht ein gewöhnlicher Grenzübergang, sondern für viele Tirolerinnen und Tiroler der Inbegriff einer „belasteten Grenze“. Vor 100 Jahren sind in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs Tausende junge Männer sinnlos verblutet, so jährt sich dieser Tage die Schlacht von Verdun, bei der 700.000 Leben einfach ausgelöscht wurden. Ich werde weiterhin für ein Europa einstehen, welches ein Garant dafür ist, dass es niemals mehr zu solchen Kriegen kommt. Für die Zerstörung der europäischen und humanistischen Grundwerte bin ich nicht zu haben“, so Unterrainer weiter.

Unterrainer stellt klar, dass der eingeschlagene Weg für ihn höchstbedenklich ist: „Wer etwa Kinder aus einem Kriegsgebiet abweist, macht sich selbst zur Schande. Für Menschenrechte darf es keine Obergrenze geben. Menschen, die auf der Flucht nach Europa sind brauchen europäische Solidarität – kein Mitgliedsland dieser Europäischen Union darf sich aus der Verantwortung stehlen. Lösungen müssen auf dem Verhandlungstisch getroffen werden

Unterrainer weist dabei darauf hin, dass die Abschottung der Balkangrenze, welche gerade von Außenminister Kurz rücksichtslos durchgezogen wurde, jene Bilder verursacht an die wir uns nicht gewöhnen dürfen: „Gummigeschosse und Tränengas gegen Männer, Frauen und Kinder, die auf der Flucht sind, einzusetzen ist unvertretbar. Eines ist klargestellt: dem österreichischen Außenminister trifft hier die Hauptschuld!“

„Der freie Waren- und Personenverkehr ist eine Grundfeste der Europäischen Union - eine Union, die aus den Ruinen der Nationalitätenkonflikte hervorgegangen ist, in der das Verbindende über das Trennende gestellt wurde. Gerade Österreich muss aus seiner Vergangenheit die Konsequenzen ziehen und sollte aktiv daran arbeiten die europäischen Werte zu schützen und sie nicht zu gefährden“, erklärt Unterrainer.